21.06.2012

Energiewende für Verbraucher gestalten

Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) legt Fünf-Punkte-Plan vor, wie die Politik die Bürger mitnehmen kann
Pressemitteilung von www.vzbv.de/9754.htm

Effizient, gerecht und transparent muss die Energiewende sein, damit noch mehr Verbraucher sie akzeptieren. Ein Fünf-Punkte-Plan des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) listet auf, was zu tun ist: Unter anderem dürfen Verbraucher, die selbst Energie erzeugen, nicht durch bürokratische Hürden ausgebremst werden. Ferner muss die Hängepartie um die energetische Gebäudesanierung ein Ende haben. Zudem muss die Regierung ihre Zusage einhalten, die EEG-Umlage bei 3,5 Cent zu deckeln. Zusätzliche Kosten sind aus dem Bundeshaushalt zu bestreiten. Außerdem muss Schwarz-Gelb die Einführung von Stromspartarifen prüfen und einkommensschwache Haushalte vor finanzieller Überforderung schützen. „Die Politik muss dafür sorgen, dass der Nutzen der Energiewende bei den Verbrauchern ankommt“, erklärt vzbv-Vorstand Gerd Billen.

Die Energiewende erzeugt Begehrlichkeiten in allen Branchen. Dies birgt die Gefahr, dass nicht die effizientesten Lösungen umgesetzt und Belastungen einseitig verteilt werden. Die Folge: Steigende Energiekosten für die Verbraucher, was einkommensschwache Haushalte besonders belastet. Es entsteht so ein Effizienz- und Gerechtigkeitsdefizit, das die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung gefährden kann. Um dies zu verhindern, fordert der vzbv, in den kommenden Monaten folgende Maßnahmen auf den Weg zu bringen:

1. Verbraucher mitnehmen: Die Energiewende muss in den Städten und Kommunen gelebt werden: durch Partizipation und Diskussion. Verbraucher müssen profitieren können, ohne sich mit unnötigen bürokratischen Hürden herumzuschlagen.

2. Die Energiewende kosteneffizient gestalten: Bei der Wahl von Maßnahmen und Technik sind Alternativen stärker zu prüfen. Nur ein Beispiel: Weniger Offshore und mehr Windkraft im Süden bedeutet eine geringere EEG-Umlage, weniger Transportbedarf und damit weniger Netzausbau.

3. Anreize für Energieeffizienz im Gebäudebereich setzen: Die geplanten Steuererleichterungen für energetische Sanierungsmaßnahmen sind schnellstmöglich umzusetzen. Am kommenden Mittwoch tagt hierzu erneut der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat.

4. Kosten sozial gerecht verteilen: Die Bundesregierung muss ihre Zusage einhalten, die Umlage des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) bei 3,5 Cent/KWh zu deckeln. Zusätzliche Kosten sind aus dem Bundeshaushalt zu bestreiten. Denn über Steuermittel kommen die Bürger entsprechend ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit für die Kosten auf. Zudem muss die Bundesregierung die Einführung progressiver Stromspartarife prüfen, um Anreize für mehr Energieeffizienz zu setzen. Der Hartz IV-Satz muss darüber hinaus dynamisch an die Strompreisentwicklung angepasst werden.

5. Transparenz über Preissteigerungen schaffen: Die Verbraucher müssen ehrlich über die Gründe von Preissteigerungen informiert werden. Dabei darf die Energiewende nicht als Standardbegründung herhalten.

mehr >> KLICK

29.05.2012

Stromnetzbetreiber schocken und zocken mit Horrorzahlen

Laut Tagesschau.de fordern die Netzbetreiber in einem Entwurf für die Bundesnetzagentur 3.800 km neue Stromtrassen. Rund 4.000 km bestehende Stromtrassen sollen aufgerüstet werden. Die Kosten seien auf 20 Milliarden EURO geschätzt. Vor einem Jahr war noch von 12 Mrd. EURO die Rede, wobei jeder zwar jeden zitierte, obwohl es niemand gewesen sein wollte, der diese Zahl errechnet hätte. Die Massenmedien - heute wie damals - beten brav jede Zahl nach, machen mit Kommentaren wie "Den Atomausstieg gibt es nicht zum Nulltarif" Lobbyarbeit für Verteuerung und staatliche Subventionen, als seien die Milliarden, die jährlich an die Netzbetreiber fließen, irgendwie "Nulltarif".
Qualifizierte Stellungnahme fällt allerdings schwer, zumal das Dokument auf den Webseiten der Bundesnetzagentur bis jetzt nicht zu finden ist. Stattdessen die optimistische Presseerklärung unserer Kanzlerin, dass der Entwurf ein wichtiger Meilenstein ihrer Energiepolitik sei usw.

Die Reaktion der Kanzlerin hätte lauten können: Wenn die vier Regionalmonopolisten 20 Mrd. für 7,8 tkm behaupten, dann sollten zumindest die neuen Stromautobahnen mal besser für neue Betreiber ausgeschrieben werden, erforderlichenfalls in kleineren Abschnitten, denn mehr Wettbewerb wäre nicht nur kostenseitig, sondern auch im Hinblick auf die Geschwindigkeit interessant, zumal sich dann die Kommunen und der Mittelstand leichter in die kleinteiligeren Großprojekte einklinken können. Es ist doch vollkommen klar, dass so ein Duisburger mehr Spaß an der Durchleitung von Offshore-Strom nach Bayern hat, wenn davon Gebühr bei ihm aus dem Hochspannungsmast fällt.

Markus Rabanus >> Diskussionen

09.11.2011

Zur Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline

“Die neue Gaspipeline erhöht die Abhängigkeit vom Energielieferanten Russland.” - So meint die Financial Times Deutschland und irrt, denn wenn sich eine Abhängigkeit vergrößert, dann mit jedem Pipelinebau Richtung EU die Abhängigkeit Russlands von westeuropäischen Gaskäufen.
Gegenseitige Abhängigkeit nennt man in der Biologie "Symbiose" und ökonomisch ist das die Basis für faire Geschäfte. (msr)

02.08.2011

Erneuerbare beim Energieverbrauch erstmals vor Atomenergie

Mit einem Anteil von über zehn Prozent am deutschen Energieverbrauch lagen die Erneuerbaren Energien im Ersten Halbjahr 2011 erstmals vor der Kernenergie.
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Zu diesem Ergebnisse kommt die aktuelle Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Demnach hatte die Kernenergie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Anteil von 9,3 Prozent am Primärenergieverbrauch. Die Windenergie, so die Statistik der AG Energiebilanzen, konnte ihren Beitrag an der Energiegewinnung um 13 Prozent steigern. Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung lag damit im ersten Halbjahr mit ca. 20.700 Gigawattstunden bei etwa 7 Prozent. Im Vergleich zum ersten Vorjahreshalbjahr hat sich die Stromproduktion um 2.300 Gigawattstunden erhöht.
Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergieinstituts (Dewi) waren zum 30. Juni 2011 in Deutschland insgesamt etwa 22. 000 Windenergieanlagen am Netz.
  • Windenergie-Forum
  • 09.07.2011

    Industrieverbände sollen umdenken = Strom umkehren

    Der Industrieverband Hamburg (IVH) will mal "mitreden" in der Energiedebatte und "rechnet" wegen des Atomausstiegs mit höheren Energiekosten bis zu 5 EuroCent pro Kilowattstunde bedeuten werde. Wie die Jungs das berechnet haben wollen, bleibt Geheimnis ihrer Presseabteilung. Sollen wir nachfragen?
    Soweit es noch Fabriken in Hamburg gibt, die "stromintensiv" sind, sollten der Verband eher mal darüber nachsinnen, ob die Starkstromleitungen zu den Betrieben nicht schleunigst in umgekehrter Richtung Strom fließen lassen könnten, also mittels betriebseigenen Gaskraftwerken nicht nur den Eigenverbrauch energieeffizienter als mit Atomstrom zu gewährleisten, sondern darüber hinaus auch Strom ins Netz zu verkaufen. - Energie ist längst Kostenfaktor, nicht erst oder verschärft durch den Atomausstieg, sondern von der Industrie schlichtweg verschlafen, weshalb es tatsächlich kaum Kleinkraftwerkskonzepte gibt, auf die umgerüstet werden sollte. So leistungsfähig viele Mittelständler sind, so trödelig sind sie, sobald ihnen etwas außerhalb des Tellerrandes erscheint. Und dusselig, wenn sie ihre Verbandsvertreter solch dusseliges Zeug reden lassen. Die Mittelständler müssen kapieren, was ihnen eigentlich jede Stromrechnung präsentiert, dass die großen Energieunternehmen trotz gemeinsamer Hobbys und Statussymbole nicht ihre Verbündeten sind, denn E.ON, RWE und Vattenfall möchten auf keinen Fall Stromproduktion in den Händen ihrer Kundschaft. Da kann bei den großen Energie"versorgern" auch kein Umdenken werden. Die Politik ist gefordert, diese Interessenkonflikte nicht nur zu verwalten und im Parteienzwist gegeneinander zu instrumentalisieren, sondern zu gestalten, beispielsweise durch Einspeiseregelungen, die Kleinkraftwerke in der Reihenfolge nach regenerativer Stromproduktion stärker an der Grundlast beteiligen. Das würde Milliarden an Netzausbau sparen und die Energieverluste im Netz mindern. "Der Strompreis könnte für die Industrie Hamburgs um 5 EuroCent pro Kilowattstunde sinken", was mindestens so fundiert spekuliert ist wie das Szenario, mit dem sich die Verbandssprecher wichtig tun möchten.

    Markus Rabanus >> Energiedebatte

    Stichwort >> Industriekraftwerke

    29.06.2011

    Strompreise für Haushalte in der EU27 stiegen um 5,1% und Gaspreise um 7,7%

    Zweites Halbjahr 2010 verglichen mit zweitem Halbjahr 2009
    Pressemitteilung von eurostat

    In der EU27 stiegen die Strompreise für Haushalte zwischen dem zweiten Halbjahr 2009 und dem zweiten Halbjahr 2010 um 5,1%, nach einem Rückgang von 2,3% zwischen dem zweiten Halbjahr 2008 und 2009.
    Die Gaspreise für Haushalte erhöhten sich zwischen dem zweiten Halbjahr 2009 und dem zweiten Halbjahr 2010 um 7,7% in der EU27, nach einem Rückgang 15,5% zwischen dem zweiten Halbjahr 2008 und 2009.
    Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.
    Nach Kaufkraftbereinigung hatten Frankreich, Finnland und Griechenland die niedrigsten Strompreise.
    Zwischen dem zweiten Halbjahr 2009 und dem zweiten Halbjahr 2010 wurden die höchsten Anstiege bei den Strompreisen für Haushalte in Landeswährung in Litauen (+31%), Zypern (+23%), Griechenland (+17%) und Malta (+12%) verzeichnet und die größten Rückgänge in den Niederlanden (-8%), Luxemburg (-7%), Italien und der Tschechischen Republik (je -4%).
    In Euro ausgedrückt waren die durchschnittlichen Strompreise für Haushalte in Bulgarien (8,3 Euro pro 100 kWh), Estland (10,0), Lettland und Rumänien (je 10,5) im zweiten Halbjahr 2010 am niedrigsten und in Dänemark (27,1), Deutschland (24,4), Zypern (20,2) und Belgien (19,7) am höchsten. Der durchschnittliche Strompreis in der EU27 betrug 17,1 Euro pro 100 kWh.
    In Kaufkraftstandards (KKS) ausgedrückt wurden die niedrigsten Strompreise für Haushalte in Frankreich (11,3 KKS pro 100 kWh), Finnland (11,5) und Griechenland (12,8) verzeichnet und die höchsten in Ungarn (25,7), der Slowakei (24,7) und Deutschland (23,2).
    … und Luxemburg, das Vereinigte Königreich und Irland hatten die niedrigsten Gaspreise.
    Zwischen dem zweiten Halbjahr 2009 und dem zweiten Halbjahr 2010 gab es die höchsten Steigerungen bei den Gaspreisen für Haushalte in Landeswährung in Italien (+47%), Slowenien (+25%) und Bulgarien (+24%) und die größten Rückgänge in der Slowakei und dem Vereinigten Königreich (je -6%) sowie in Irland (-4%).
    In Euro ausgedrückt waren die durchschnittlichen Gaspreise für Haushalte in Rumänien (7,7 Euro pro Gigajoule), Estland (11,1), Lettland (11,3) und dem Vereinigten Königreich (11,7) im zweiten Halbjahr 2010 am niedrigsten und in Schweden (30,3), Dänemark (30,1), Italien (21,9) und den Niederlanden (19,8) am höchsten. Der durchschnittliche Gaspreis in der EU27 betrug 15,9 Euro pro Gigajoule.
    Nach Kaufkraftbereinigung wurden die niedrigsten Gaspreise für Haushalte in Luxemburg (10,9 KKS pro Gigajoule), dem Vereinigten Königreich (11,6), Irland (12,7) und Frankreich (14,0) verzeichnet und die höchsten in Bulgarien (26,9), Ungarn (25,1) und Schweden (23,8).

    31.05.2011

    Kraft-Wärme-Kopplung könnte den Atomstrom ersetzen

    KWK-Verband: Umsetzung bestehender Beschlüsse genügt - Zehntausende neuer Arbeitsplätze und Milliarden an Investitionen für hocheffiziente Energietechnologie machen die Energiewende zur Chance für Handwerk und Industrie – Ausbauanreize müssen verstärkt werden
    Pressemitteilung von bkwk.de

    Berlin - 31.05.11 - Der planmäßige Ausbau der dezentralen Stromerzeugung mit Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wäre in der Lage, die nach der Empfehlung der Ethikkommission zur Kernkraft bis spätestens 2021 still zu legenden Atomstromkapazitäten zu ersetzen. Darauf hat der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung heute in Berlin hingewiesen. „Dazu bedarf es keiner revolutionären neuen Entscheidungen“, so der neu gewählte Verbandspräsident Berthold Müller-Urlaub, „es genügt vielmehr, das bereits 2007 im integrierten Energie- und Klimaprogramm auf Schloss Meseberg beschlossenen Ziel einer Verdopplung des KWK Anteils an der Stromerzeugung umzusetzen.“ Dieses Ziel sei auch im aktuellen KWK-Gesetz verankert, allerdings zeige sich nach zwei Jahren Praxis, dass seine Anreizwirkung bisher noch zu schwach sei.
    Die für das Verdopplungsziel erforderlichen zusätzlichen 15 Gigawatt an KWK-Stromkapazitäten würden ausreichen, um die Nettoleistung der 9 bis 2022 abzuschaltenden Atomkraftwerke zu ersetzen. Auch die Kapazitäten für den Bau und die Installation von großen Heizkraftwerken sowie mittleren und kleinen Blockheizkraftwerken bei Herstellern, Ingenieurbüros, Anlagenbauern und Handwerksbetrieben könnten innerhalb weniger Jahre auf das erforderliche Niveau angehoben werden. Dabei würden Zehntausende neuer Arbeitsplätze geschaffen und Milliardensummen an Investitionen generiert – mit positiven Konjunktureffekten. Auch die frei werdenden Ingenieure und Facharbeiter aus den still zu legenden Atomkraftwerken könnten auf diese Weise nach einer Umschulung ihr technisches Wissen in die Energiewende sinnvoll einbringen.
    Angesichts noch erheblich höherer ungenutzter Einsatzpotenziale in kommunaler und lokaler Energiewirtschaft sowie Industrie und Gebäudeheizung könne der KWK-Ausbau sogar noch weit mehr an Stromerzeugungsleistung abdecken als bisher vorgesehen. Dies sei, erinnert der Verband, bereits 2006 in einer wissenschaftlichen Studie im Auftrag der Bundesregierung ermittelt worden. Demnach sei es aufgrund der riesigen Potenziale im Wärmemarkt sogar möglich, fast 60% des Stroms hocheffizient, klimafreundlich und wirtschaftlich in Kraft-Wärme-Kopplung zu erzeugen.
    Um diesen Beitrag der KWK zu realisieren, bedarf es nach Aussage von Müller-Urlaub klarer politischer Aussagen und verstärkter Anreize für Investoren und Verbraucher, in diesem Bereich aktiv zu werden. Denn nach Schätzung der KWK-Experten werde aufgrund der bisherigen Neuinstallationen und bestehender Investitionspläne das bestehende Verdopplungsziel um mindestens die Hälfte verfehlt. Auch die mit dem KWK-Gesetz angeregte Investitionstätigkeit beim Ausbau von Wärmenetzen, mit denen ein großes Potenzial im Heizwärmemarkt für hocheffiziente KWK erschlossen werden könne, sei mit den bisher geplanten zusätzlichen Fernwärmeleitungen noch viel zu gering.
    Zu den politischen Entscheidungen, die der KWK-Verband zur Verbesserung des KWK-Gesetzes vorschlägt, gehören daher insbesondere: eine Erhöhung des Zuschlages auf den erzeugten KWK-Strom und auf Investitionen in Wärmenetze, die Aufhebung der zeitlichen Förderbeschränkung auf 4 bis 6 Jahre, eine Verlängerung der für die Zuschlagszahlungen geforderten Erstinbetriebnahme von 2016 auf 2020 sowie Vereinfachungen und Entbürokratisierungen. Auf diese Weise soll u.a. die verstärkte Markterschließung für Mini- KWK-Anlagen und die Markteinführung von Mikro-KWK-Anlagen mit wenigen Kilowatt elektrischer Leistung erleichtert werden.
    Zusätzlich müssten nach Meinung der KWK-Protagonisten auch die bestehenden Informationsdefizite über Chancen und Einsatz moderner KWK-Anlagen in allen Bereichen des Wärmemarktes systematisch beseitigt werden, da sie zu den Haupthemmnissen für den KWK-Ausbau gehörten. Auch hier könne die Politik wichtige Signale und Anreize setzen, die eine enorme Multiplikatorwirkung entfalten würden. Mit einer solchen intelligenten Kombination von Anreiz und Information könne es mit relativ geringem Aufwand gelingen, ähnlich wie jetzt schon in Dänemark und den Niederlanden bis Ende des Jahrzehnts den Anteil des KWK-Stroms sogar auf 30% anzuheben. Dies sei zugleich die ideale Ergänzung zum Ausbau der wetterabhängig stark schwankenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne, da Strom aus KWK-Anlagen in Kombination mit großen Wärmespeichern und notfalls auch unter kurzzeitigem Verzicht auf die Nutzung der Abwärme in der Lage sei, jederzeit den Bedarf zu decken.

    10.05.2011

    Mittelstandsoffensive in Sachen erneuerbarer Energien (Entwurf)

    Ganz einfach: Je höher die Energiepreise, desto mehr lohnt die eigene Energieproduktion. Was eigene Betriebsgelände, Dächer und Fassaden für Solaranlagen, Windkraftanlagen und Geothermie nicht hergeben, kann über Beteiligungen an Unternehmen realisiert werden, in denen sich die Teilhaber nicht über konfuse Aktiengesellschaften verzetteln, sondern die unternehmerische Mitenscheidung gewahrt bleibt.

    Je höher die Energiepreise, desto mehr lohnt auch der Gang durch das Werk bzw. Unternehmen, an welchen Stellen Energierückgewinnung möglich ist und an welchen Stellen Energie eingespart werden könnte.

    Allein der Mittelstand kann die Schere schließen, die sich zwischen den Milliardenprojekten und kleinsten Bürgerprojekten auftut, wobei sich die Mittelstandsprojekte aus beiden Sphären konzeptionell und organisatorisch bedienen können.

    Und es ist kaum ein Unternehmen denkbar, das nicht in der Lage wäre, für den Energiesektor Ideen zu entwickeln und falls daraus der eigene Aufwand zu groß würde, gemeinsamen Unternehmen beizusteuern - und vielleicht einmal unter Einbeziehung der Konkurrenz, denn die Stärke des Ganzen ist immer auch zum Teil ein Spiel aus der Summe der Stärken der Teile.

    Markus Rabanus >> Verlagskontakt
    www.EnergierepublikDeutschland.de

    09.05.2011

    Tempolimit? Aber anders!

    Tempolimit nicht nur auf Verkehrsschildern, sondern per Zulassungsordnung, denn was braucht es 300 PS und 250 Stundenkilometer, wenn 130 Stundenkilometer gesetzliche Höchstgeschwindigkeit werden.
    Wenn die Motorleistung nicht limitiert wird, dann wird unnötig Sprit vergeudet und unnötig zum Leichtsinn gegen das Leben anderer Verkehrsteilnehmer provoziert.
    >> Tempolimit

    08.05.2011

    AKW-Krümmel-Netzanschluss für Offshore-Windenergie nutzen

    Das Atomkraftwerk Krümmel südöstlich von Hamburg ist seit Monaten vom Netz, aber nichts geschieht, um die dortige Infrastruktur für die alternative Einspeisung von Offshore-Windenergie vorzubereiten. Der Atommeiler hatte nach Betreiberangaben eine Nennleistung von 1.346 Megawatt. Die von dort ausgehende Netzleistung ist also enorm und könnte weiterhin genutzt werden. Die Zuleitung des Offshore-Windstroms könnte der Elbe folgen: Flussbettverkabelung, Verkabelung in den Deichen oder notfalls Hochleitungen.
    EON, Vattenfall, RWE usw. sollen nicht schwadronieren, dass der Netzbau durch Anlieger behindert werde, solange sie es an Phantasie fehlen lässt, die vorhandene Infrastruktur umzuwidmen.

    Markus Rabanus >> AKW-Forum

    04.05.2011

    Durch die Invertierung dieser Wikipedia-Deutschlandkarte werden die Flüsse rot hervorgehoben sichtbarer und demonstrieren einen Bundesnetzplan für Energietrassen in Flussbetten+Deichen als Alternative zur Neuvertrassung über Land.

    Neben den Wasserstraßen kommen vor allem die Autobahnen für Stromnetzerweiterungen in Betracht, zumal ebenfalls Bundesvermögen und raumordnungspolitisch auch als Hochleitungsbau leichter durchsetzbar und als ein rücksichtsloser Trassenbau quer über die Vorgärten von Eigenheimbesitzern.

    Neue Energietrassen in Flussbetten und Deiche bauen

    THESE: Wenn die Leistung aus den Offshore-Windenergieparks durch die Flussbetten+Deichen zu den dort stillgelegten Atomkraftwerken verkabeln, so könnten wir dort die Windenergie in das bestehende Trassennetz einspeisen, also das bestehende Trassennetz weiternutzen, viel Raumordnungsaufwand und Neubau einsparen, die Energiewende beschleunigen und preisgünstiger machen.

    AUSFÜHRLICHER

    Das Problem ist aus vielen Teilen. Gehen wir sie nach und nach durch.

    1. Das Anliegerproblem beim Trassenneubau

    Immer wieder wird Umweltschützern vorgeworfen, dass sie den Trassenbau und damit den Ausstieg von der Atomenergie "blockieren" würden, obwohl jedem klar sein sollte, dass weit weniger Blockade durch Umweltschützer als durch Anlieger wahrscheinlich ist, wie auch die Vorstände der Energieunternehmen nur wenig Freude daran hätte, eine Hochspannungsleitung über dem eigenen Garten zu erblicken, auch wenn es ihre Einnahmequelle wäre. Da wird so mancher in eigener Sache zum "Umweltschützer", der eigentlich nur den Wert seiner Immobilie im Auge hat.
    Dieses Problem beim Trassenbau ist also vor allem ein "Anliegerproblem" und leider seltener ein seriöses "Umweltschützerproblem".
    Doch diese Unterscheidung nur nebenbei, denn für jede Trassenplanung stellt sich ohnehin die Frage, ob und wie sich sich Trassen, insbesondere neue Trassen einsparen lassen.

    2. Das Kostenproblem

    Neue Energietrassen z.B. von den Offshore-Windparks in die Ballungsräume zu den Verbrauchern zu bauen, wird viele Milliarden kosten.
    Und erste Schätzungen sorgten für Schrecken, wenngleich der Schrecken und Schaden, wenn in einem Atomkraftwerk tatsächlich passiert, "was eigentlich nicht passieren durfte", erheblich größer, teurer wäre.
    Und dass es in allen Fragen um "Milliarden" geht, sind wir normale Menschen seit den Rettungsschirmen für überschuldete Banken und Staaten längst gewohnt.
    Die eigentlichen Fragen lauten anders: a) Wie viele Milliarden werden es? b) Wer bringt die Milliarden auf welche Weise zusammen? c) Wie und in welchen Fristen bekommt derjenige seine Investitionen zurück? d) Und wieder bei allem: Wo liegen Einsparmöglichkeiten?

    Die Lösungen zum Anlieger- und Kostenproblem:

    1. Teillösung: Die Flussbettverkabelung
    Wir brauchen das Energietrassennetz nicht komplett umzubauen, so weit wir die neuen Energieproduzenten in die wichtigsten Knotenpunkte der alten Netzstruktur einzubinden verstehen.
    Also beispielsweise die Trassen für die Offshore-Windenergie Anlagen durch die Flussbetten+Deichen hin zu den stillgelegten Atomkraftwerken, die zumeist an Flüssen errichtet wurden, von dort dann auch die stärksten Einbindungen in das europäische Trassennetz haben und nicht mit der Abschaltung an Nutzen und Wert verlören.

    Die positiven Effekte der Flussbettverkabelung:

    1. Einsparung von raumordnungsrechtlich langwierigen Neu-Trassenprojekten,
    1.1. weniger Anliegerprobleme,
    1.2. weniger Landschaftseingriffe,
    2. Einsparung durch Weiternutzung bestehender Trassen

    Die negativen Effekte der Flussbettverkabelung:

    1. Aufheizung der Gewässer, aber in gleichem Maße wie zuvor durch Atomkraftwerke?
    Das lässt sich berechnen.
    2. Energietransportverluste, weil der Offshorestrom anstelle des neuen und kürzesten Wegs zum Verbraucher den Umweg über die stillgelegten Atomkraftwerke nimmt.
    Der Umwegtransportverlust lässt sich berechnen und gegenrechnen mit den Opportunitätskosten des Trassenbaus über Land.
    3. Havarierisiken für die Binnenschifffahrt, wobei es auf Flussbreiten und Verlegungsweisen ankommt. Die Havarieszenarien dürften allemal überschaubarer sein als bei Atomkraftwerken.

    Die ökologischen Aspekte der Flussbettverkabelung:

    Ganz sicher wird auch diese Art des Trassenbaus Auswirkungen, folglich auch Negativwirkungen auf die Flussbiotope haben, allerdings wären die dann nicht nur separat anzuschauen, sondern abzuwägen gegen die Eingriffsstärke durch konventionellen Trassenbau auf dem Land - und abzuwägen gegen die Umweltschäden aus Verbrennungskraftwerken bis hin zu den unmessbaren Schäden durch die Radioaktivwirtschaft.

    Dezentralisierung entlastet das Netz

    2. Teillösung: Grundlast dezentral durch Kleinkraftanlagen abdecken

    Gasbetriebene Kleinkraftanlagen in Hauskellern und über die Grundstücksgrenzen miteinander per Zweitnetz oder Kombinetz verbunden, können den Gleichzeitigkeitsfaktor absenken und das Gesamtnetz entlasten. Und sind aus Gründen der kurzen Transportwege energieeffizienter als die Versorgung durch das Leitungsnetz seitens weit entfernter Großkraftwerke.

    02.05.2011

    Solarenergie und Entwicklungshilfe


    Die solaren Voraussetzungen für die Nutzung der Sonnenenergie sind in den meisten Entwicklungsländern geradezu ideal.
    Wir exportieren in die Entwicklungsländer nicht nur unsere Konsumartikel, sondern auch die Art und Weise des Energieverbrauchs auf Verbrennungsbasis, steigern ihnen also noch immer vor allem den Erdöl-Verbrauch, obwohl dieser Energieträger für die meisten Entwicklungsländer viel eher als für die reichen Staaten des Nordens unbezahlbar ist und volkswirtschaftlich ruiniert.
    Stattdessen sollten wir diese Staaten in der Entwicklung einer Energiewirtschaft fördern, die auf der Nutzung von Sonnenergie und Windenergie basiert.
    >> Solar-Kocher
    >> Solare Warmwasserbereitung
    >> Solare Stromerzeugung