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18.12.2012

Deutsche Stromexporte mit neuem Rekord

Statt den Exportüberschuss i.H.v. 23 Mrd. Kilowattstunden zu feiern, spricht der BDEW in der nachstehend dokumentierten Pressemitteilung von "Abflüssen", als sei damit nicht kräftig verdient worden. Der Grund für solch Irreführung dürfte die Begehrlichkeit der Großkesselbetreiber (Atom-, Gas- und Kohlekraftwerke) nach Subventionen und die Angst vor Kritik an den Strompreissteigerungen sein. Die Alternative zu den unflexiblen und ineffektiven Großkraftwerken lautet indes Dezentralität, also Kleinkraftwerke und Industriekraftwerke.
Übrigens hat sich auch die Panikmache des BDEW nicht bestätigt, wonach für die Wintermonate eine Stromlücke drohe. (msr)
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BDEW veröffentlicht neue Zahlen zum Strom- und Gasmarkt 2012:
Anteil der Erneuerbaren Energien steigt auf 23 Prozent
Einsatz von Erdgas in Kraftwerken geht um 14 Prozent zurück

Müller: Diese Entwicklung verdeutlicht die kritische Situation der Gaskraftwerke Der deutsche Strommix hat sich in diesem Jahr stark verändert: Die Erneuerbaren Energien können voraussichtlich rund 23 Prozent zur Stromerzeugung in Deutschland beitragen. Das geht aus ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor. Im Jahr 2011 lag der Anteil der regenerativen Energien zur Deckung des Strombedarfs noch bei rund 20 Prozent. Darüber hinaus ist es zu starken Veränderungen bei der Nutzung von Brennstoffen in der Stromerzeugung gekommen: in den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Einsatz von Erdgas in Kraftwerken um 14 Prozent zurückgegangen, teilte der BDEW mit.
"Diese Entwicklung beim Einsatz von Gaskraftwerken verdeutlicht nun mit Zahlen die kritische wirtschaftliche Situation, in der sich gegenwärtig Betreiber von Gaskraftwerken befinden. Wir weisen seit Monaten auf die immer schwierigere Situation für die effizienten und klimafreundlichen Gaskraftwerke hin", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Nach einer Studie des Branchenverbandes wird dieser Trend anhalten und der Einsatz von konventionellen Kraftwerken im Jahr 2020 im Vergleich zu heute nur noch rund 60 Prozent betragen. Müller: "Aktuelle Gründe für diese Entwicklungen sind sowohl der zunehmende Einsatz von Erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung insbesondere von Photovoltaik-Anlagen, als auch die weiterhin bestehende Differenz zwischen Kohle- und Gaspreisen." Dies sorge dafür, dass zunehmend Gaskraftwerke aus der Merit Order, also der Reihenfolge der Kraftwerkseinsätze nach Wirtschaftlichkeit, gedrängt würden.

Diese Effekte sind nach BDEW-Angaben auch der wesentliche Grund für den starken Anstieg der Stromflüsse ins Ausland. Die physikalischen Stromflüsse weisen im Jahr 2012 im Saldo einen Überschuss ins Ausland von rund 23 Milliarden Kilowattstunden auf (2011: 6,3 Mrd. kWh). "Die zunehmend gekoppelten Märkte in Zentral-West-Europa sorgen dafür, dass die für Deutschland beschriebenen Effekte auch für die im Strommarkt verbundenen Länder gelten. Der weitaus größte Teil des Anstiegs der Stromflüsse ins benachbarte Ausland ist auf den Austausch mit den Niederlanden, wo überwiegend Gaskraftwerke betrieben werden, zurückzuführen", erläuterte Müller. Die europäische Merit Order habe dazu geführt, dass auch dort Gaskraftwerke aus dem Markt gedrückt wurden und im Gegenzug günstigerer Kohlestrom aus Deutschland bezogen wurde.

"Diese Effekte machen mehr als deutlich, dass es bei der zukünftigen Ausrichtung der Energiepolitik und des zu entwickelnden Marktmodells der Zukunft unerlässlich ist, die europäischen Wechselwirkungen mit zu berücksichtigen. Ohne eine europäische Betrachtung dieser Zusammenhänge wird es zu Fehlanalysen und möglicherweise kontraproduktiven Maßnahmen und Konsequenzen kommen", betonte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Die vorläufigen Zahlen des BDEW zu den Erneuerbaren Energien 2012 im Einzelnen: Erfolgreichste erneuerbare Energiequelle im Strommix war erneut der Wind mit einer geschätzten Jahresproduktion von rund 45 Milliarden Kilowattstunden (2011: 48,9). Photovoltaik-Anlagen werden ihren Anteil bei der Stromerzeugung auf voraussichtlich rund 28,5 Mrd. kWh (2011: 19,3) steigern können. Der Zubau der Photovoltaik-Anlagen betrug nach Angaben der Bundesnetzagentur zwischen Januar und Oktober rund 6.800 Megawatt; im Gesamtjahr 2011 waren es 7.500 MW. Wasserkraftanlagen werden in Summe etwa 20,5 Mrd. kWh Strom (2011: 17,7) erzeugen, so der BDEW. In Prozentangaben ergibt sich bei einem voraussichtlichen Brutto-Inlandsstromverbrauch 2012 von 594 Milliarden kWh in Deutschland folgende Aufteilung bei den Erneuerbaren Energien: Wind acht Prozent, Biomasse sechs Prozent, Photovoltaik fünf Prozent, Wasserkraft drei Prozent und Biogene Abfälle ein Prozent.

16.11.2012

Stromexport reißt alle Rekorde

Wind- und Sonnenergie machten es möglich - trotz stillgelegter Atomkraftwerke, dass Deutschland in den ersten drei Quartalen mehr als 12 Terawattstunden Elektrizität exportierte. Ökologisch und volkswirtschaftlich beschert das enormen Gewinn, vor allem den Energieunternehmen, weshalb sich fragt, wieso dann die Energiepreise steigen und der Netzausbau den Verbrauchern in Deutschland in Rechnung gestellt werden darf, wenn damit der Export subventioniert wird. Solchen peinlichen Fragen tritt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)sogleich mit der Panikmache entgegen, in den Wintermonaten drohe Knappheit, als biete Österreich keine atomenergiefreien Reserven und als ginge es um Autarkie - in Anbetracht von Milliardenausgaben für Öl-Importe, die wir durch Auspuffrohre und Schornsteine ins Klima blasen.

Markus Rabanus >> Diskussion